Keine uneingeschränkte Zustimmung der Bürger zum Ausbau des Rehbachdeichs: Das bei einer Einwohnerversammlung vorgestellte Konzept zum Hochwasserschutz warf zumindest Fragen der Ringstraßen- Anwohner auf. Sie sehen ihr Druckwasser-Problem auch nach der Deichsanierung nicht gelöst.
Wenn die Behörden zugestimmt haben, könnten ab 2011 die Planungen zur Deichrückverlegung und zur Deichstabilisierung schrittweise verwirklicht werden. Thomas Loerke vom beauftragten Planungsbüro erläuterte den Bürgern die Vorgehensweise. Die gute Nachricht: Die an den Deich angrenzenden Parkplätze in der Ringstraße bleiben erhalten. Weichen müssen hingegen die alten Baumbestände, die die Sicherheit des Deichs beeinträchtigen. In diesem Bereich wird der Deich erhöht und durch Spundwände stabilisiert. Außerhalb des Wohngebiets, in Richtung Waldmühle und Rhein, wird eine Rückverlegung des Deichs angestrebt. Dadurch, so Loerke, werde eine deutliche Verbesserung der Hochwassersituation erzielt.
Die Hoffnung der Anwohner, dass im Zuge der Sanierung durch die Verspundung das Grundwasserproblem entschärft wird, erfüllt sich nur teilweise. „Mit Inkrafttreten des Schöpfwerks wird auch die Grundwassersituation verbessert, wenngleich nicht vollständig beseitigt“, sagte Loerke. Ergänzend berichtete Bürgermeister Gerhard Frey (FDP), dass ein „Katastrophenpolder“ bei Böhl-Iggelheim bei drohendem Hochwasser geflutet und dadurch auch Neuhofen entlastet werde. Den Grundwasserstand senken soll der Ausbau des Erlenbruchgrabens. Mit einer unter der Sohle verlegten Drainage könne das Grundwasser um 25 bis 30 Zentimeter – bis zur erlaubten Höhe von 91,20 Meter über Normalnull – abgesenkt werden, sagte Peter Kirsamer von einem Planungsbüro. Zusätzlich sei mit dem Ausbau die Trennung von Oberflächen- und Abwasser verbunden. Veraltete Mischkanalsysteme sollen in ein Trennsystem überführt werden. Die größere Menge Wasser wird mit einem Pumpwerk in den Rehbach geleitet.
Über den aktuellen Stand zur Gebietsreform informierte Bürgermeister Frey. Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern – also auch Neuhofen – sollen sich nach dem Willen der Landesregierung mit Nachbargemeinden zusammenschließen. Nach wie vor favorisiert der Ortschef jedoch freiwillige Kooperationen mit anderen Gemeinden. Eine zwangsläufige Fusion bringe womöglich nicht die gewünschte Kostenersparnis. „Hier wurde das Pferd von hinten aufgezäumt. Bislang gibt es hierfür keine konkrete Kostenberechnung", moniert Frey. Überdies würde bei einem angeordneten Zusammenschluss der Bürgerwille zu wenig beachtet. Nach Gesprächen mit Landesvertretern stehe immerhin fest, dass eine Eingemeindung nach Ludwigshafen ausgeschlossen sei. Mit den Nachbargemeinden Altrip, Waldsee und Limburgerhof hingegen habe man Kontakte aufgenommen und einen Arbeitskreis gegründet. Zur Zukunft ihres Dorfes konnten Bürger in einer Dorfkonferenz Ideen entwickeln. Zu verschiedenen Themen bildeten sich Arbeitsgruppen, deren Zwischenergebnisse Nathalie Franzen vortrug. Eine gute Startmaßnahme, so die Geographin, sei die neu zu gestaltende Grünfläche am Übergang der Jahnstraße zur Hauptstraße. Zudem konnten alle Haushalte durch Fragebogen ihre Änderungswünsche vortragen, woran sich 100 Bürger beteiligten.